Sonntag, 22. Mai 2011

Das Leben
wäre
vielleicht einfacher
wenn ich dich
gar nicht getroffen hätte

Weniger Trauer
jedes Mal
wenn wir uns trennen müssen
weniger Angst
vor der nächsten
und übernächsten Trennung

Und auch nicht so viel
von dieser machtlosen Sehnsucht
wenn du nicht da bist
die nur das Unmögliche will
und das sofort
im nächsten Augenblick
und die dann
weil es nicht sein kann
betroffen ist
und schwer atmet

Das Leben
wäre
vielleicht einfacher
wenn ich dich
nicht getroffen hätte

Es wäre nur nicht
mein Leben

Erich Fried - Nur nicht


Ich muss gestehen, dass ich in den letzten Tagen durcheinander war. Verwirrt, vollkommen verwirrt. Weil ich mir eingestehen muss, dass ich jeden Morgen in den Zug eingestiegen bin - mit unheimlichem Herzrasen und dem Gefühl, gleich zu zerbrechen, welches sich nicht abschütteln ließ. Ich muss gestehen, dass ich mir nie ganz sicher war - nie. Und, dass mich die Zweifel jeden Tag zerfraßen. Ich muss gestehen, dass ich dir hier und da Unrecht zugefügt habe und oft hätte anders handeln können. Und ich muss gestehen, dass du im einen Moment das Großartigste für mich bist und ich dich im Moment darauf hasse. Ich muss gestehen, dass du nicht meine erste große Liebe bist, aber immerhin eine Liebe. Ich muss gestehen, dass du nie der Einzige bist, der mich interessiert, aber oftmals der, der mich am meisten interessiert. Ich muss gestehen, dass du mich innerhalb von 2 Sekunden auf die Palme bringen kannst, ich dich aber nie richtig loslassen konnte.
Es gibt nur noch eine allerletzte Sache, die ich gestehen muss, nämlich die, dass ich nicht mehr weiter weiß, dass ich nicht weiß, ob ich dich noch will und ob ich noch bei dir sein kann. Ich weiß nicht mehr, ob ich glücklich bin oder ob ich gleich zerbreche. Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll und ich weiß auch nicht, was ich ohne dich bin oder wie ich ohne dich bin.
Alles, was ich weiß, ist, dass ich nichts weiß.

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