Wer glaubt schon an Wunder.

Jeder normale Mensch würde sich freuen. Morgen gehts nach Callela für acht Tage. Jeder normale Mensch würde ausrasten. Jeder Mensch. Außer ich. Keine Ahnung, was mit mir los ist. Aber seitdem ich eben mit Tom am See war und ich hier auf dem Balkon im Regen saß hat sich alles verändert. Auf einmal zweifle ich an Entscheidungen, an Träumen. Ich hab aufgehört an Wunder zu glauben. Es fühlt sich so an als wäre es erst gestern gewesen, dass du hier warst. Als wäre es erst gestern gewesen, dass das Glück mich fast aufgegessen hat. Dabei ist es schon so lange her. So lange. Es scheint nicht wiederzukehren. Das Glück, die Zeit, die Erinnerung. All das ist fort. Keine Ahnung, worauf ich noch warte. Keine Ahnung, woran ich noch glaube. Tom hat gesagt, er würde sich für mich wünschen, dass ich weniger schlau wäre .. Dann würde ich vielleicht nicht so viel nachdenken. Vielleicht würde ich dann einfach alles so hinnehmen wie es gerade ist. Vielleicht. Ich war immer der Meinung, dass man für seine Träume kämpfen muss. Ganz besonders für diesen einen Traum. Jeder Mensch kennt das. Es gibt nur diesen einen einzigen besonderen Traum, den jeder Mensch einmal gelebt haben möchte. Jeder sollte dafür kämpfen. Dennoch sollte auch jeder aufhören um einen Traum zu kämpfen, der längst verloren ist. Das hört sich riesig an, ich weiß. Und glaubt mir, es ist riesig. Es ist viel schwieriger als es sich anhört, etwas loszulassen, das man lieben gelernt hat. Ich weiß genau wovon ich spreche. Und ich glaube, dass ich schon lange an diesem Punkt angekommen sein muss, an dem ich hätte loslassen müssen.. Nur irgendwie habe ich ein wenig die Befürchtung, dass mein Hirn ein bisschen anders arbeitet oder, dass ich gestört bin .. Jedenfalls macht mir das ziemliche Angst und ich frage mich wie lange das noch so bleiben wird. Ich hätte nichts dagegen, mich selbst wiederzufinden. Ich möchte einfach wieder ich sein können. Fröhlich, laut, 98% des Tages gut gelaunt, schlagfertig und vorallem ins Leben verliebt.